Sonntag, 08.06.2025

Was bedeutet ’31er‘ in der Jugendsprache? Eine einfache Erklärung

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In der Jugendsprache wird der Begriff ’31er‘ häufig verwendet, um eine Person zu beschreiben, die andere verrät oder als Spitzel fungiert. Die Bezeichnung leitet sich vom Paragraf 31 des Betäubungsmittelgesetzes ab, oft auch als Judas-Paragraph bezeichnet, der spezielle Regelungen für die Strafmilderung vorsieht, wenn jemand zur Strafverfolgung aussagekräftige Informationen über andere liefert. Ein ’31er‘ gilt in vielen Subkulturen, insbesondere in der Drogenszene und im Hip-Hop-Slang, als extrem negativ, da diese Personen als egoistisch und verräterisch wahrgenommen werden. Ein ’31er‘ wird häufig als Snitch bezeichnet, was den engen Zusammenhang zwischen den Begriffen verdeutlicht. In diesem Kontext ist es wichtig zu verstehen, dass das Verraten von Freunden oder Komplizen zu einem Verlust des Respekts und sozialer Ausgrenzung führen kann. Der Begriff wird in Gesprächen oft herabwürdigend verwendet, da die Gesellschaft in diesen Kreisen eine klare Abneigung gegen solche Verräter hegt. ’31er‘ sind damit nicht nur in der Jugendsprache negativ konnotiert, sondern spiegeln auch tiefere soziale Werte und Normen wider.

Die Herkunft des Begriffs ’31er‘

Der Begriff ’31er‘ hat seinen Ursprung im deutschen Militärjargon und ist eng mit dem Betäubungsmittelgesetz verbunden. Genauer gesagt bezieht er sich auf den Paragraphen 31 des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG), der sich mit der Aussagepflicht von Strafgefangenen beschäftigt. Ein ’31er‘ wird oft pejorativ verwendet, um Personen zu beschreiben, die Informationen über andere weitergeben, was in der Subkultur als Verrat angesehen wird. Dies führt zu einer Assoziation mit Begriffen wie ‚Snitch‘ oder ‚Judas-Paragraph‘, die in der Hip-Hop-Szene und unter Millennials sowie der Generation Z weit verbreitet sind. Zudem wird der Ausdruck auch als vulgäre Beleidigung genutzt, um Nestbeschmutzer zu kennzeichnen, die den eigenen Freundeskreis oder die Gemeinschaft verraten. In diesem Kontext spielt der Ideolekt der jeweiligen sozialen Gruppen eine entscheidende Rolle. Während der Begriff im deutschen Strafgesetzbuch (StGB) verankert ist, hat er sich in der Alltagssprache und in sozialen Medien als abwertender Ausdruck etabliert, der stark negativ konnotiert ist.

Der Zusammenhang zu Snitch und Hip-Hop

Der Begriff ’31er‘ in der Jugendsprache ist eng verbunden mit den Themen Snitching und Hip-Hop-Kultur. Ursprünglich stammt die Bezeichnung aus dem Slang, und wird oft verwendet, um Personen zu beschreiben, die als Petze oder Informant agieren. Diese Menschen werden häufig als Spitzel oder Verräter angesehen, da sie egoistisch ihre eigenen Interessen über die Loyalität zu Freunden oder der Gemeinschaft stellen. In der Rap-Musik, die stark in der Hip-Hop-Kultur verwurzelt ist, wird das Thema des Snitching häufig behandelt. Rap-Songs thematisieren den Kampf gegen Verrat und die häufige Ablehnung solcher ’31er‘, die als Beleidigung verstanden wird. Diese negative Konnotation zeigt sich auch auf sozialen Medien wie Facebook und Twitter, wo viele Jugendliche Diskussionen darüber führen, wie schädlich das Snitchen für die Gemeinschaft ist. In dieser Hinsicht spiegelt die Verwendung des Begriffs ’31er‘ nicht nur die Sprache der Jugend wider, sondern auch die gesellschaftlichen Werte, die im Rap und in der Jugendsprache verankert sind.

Aktuelle Nutzung von ’31er‘ in sozialen Medien

Die Verwendung des Begriffs ’31er‘ hat sich in der Jugendsprache vor allem in sozialen Medien wie Instagram, TikTok und Twitter etabliert. Hier wird er häufig als Beleidigung genutzt, um Personen zu beschreiben, die als egoistisch, untreu oder als Verräter angesehen werden. Diese negative Konnotation spiegelt sich in Begriffen wie Loser, Versager oder Nestbeschmutzer wider. Die zugrunde liegende Bedeutung variiert je nach Kontext und kann durch verschiedene Varianten und Interjektionen weiter verstärkt werden. Insbesondere unter Jugendlichen kann ’31er‘ ein vulgärer und pejorativer Ausdruck sein, der verräterisches Verhalten anprangert. In vielen Beiträgen und Memes wird die Abwertung von Individuen, die als Snitch oder Ideolekt gelten, thematisiert. Die Nutzung in digitalen Chats und Posts zeigt, wie Sprache sich verändert und an gesellschaftliche Normen anpasst. Durch die schnelle Verbreitung in sozialen Medien entwickelt sich die Verwendung des Begriffs kontinuierlich weiter, wobei die grundlegende Bedeutung als Ausdruck von Verachtung und Ablehnung bleibt.

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